Geht doch!

Vorbildprojekte

Die Vorbilder

Was die Jahrhundertchance vorschlägt, erscheint vielleicht radikal – es ist in anderen Städten aber ganz normal. Wir stellen hier vier Städte kurz vor:

  1. Groningen, 240.000 Einwohner
    Vor 47 Jahren hat man hier den Durchfahrtsverkehr mitten durch die Stadt gestoppt.

  2. Gent, 264.000 Einwohner
    Gent hat es Groningen 40 Jahre später nachgemacht – nur in viel größerem Maßstab.

  3. Ljubljana, 280.000 Einwohner
    Durch von Autos befreite Flussufer entstand ein ganz neues Lebensgefühl.

  4. Paris, 2,1 Millionen Einwohner
    Vor 20 Jahren fuhr hier niemand mit dem Fahrrad. Heute fahren mehr Personen mit dem Fahrrad als mit dem Auto!

Es gibt mittlerweile dutzende Städte in Europa, die ähnliches durchführen. Sie sind alle wesentlich erfolgreicher als Städte, die weiterhin hauptsächlich auf das Auto setzen.

Vor kurzem hat eine Delegation die Schwesterstadt von Graz besucht (siehe Zeitungsartikel).

1977 wurde die Innenstadt in 4 Teile aufgeteilt, Autos müssen seither außenherum fahren, wenn sie von einem Teil in den anderen fahren wollen – für Fuß, Rad und ÖV blieb es durchlässig. Diese Aufteilung ist das Vorbild für die Jahrhundertchance.


LINKS:

In Gent wurde das Konzept von Groningen 40 Jahre später umgesetzt, in viel größerem Maßstab. War es in Groningen ein Quadratkilometer, sind es in Gent acht. Auch hier können die Autos nicht mehr durchfahren, sondern werden um das Zentrum herumgeleitet.

Am obigen Bild sind zum Vergleich das betroffene Gebiet der Stadt Groningen und das betroffene Gebiet der Stadt Graz im selben Maßstab abgebildet. Allein die Fußgängerzone ist in Gent gut doppelt so groß wie die Fußgängerzone in Graz.

Die Koalition, die den Circulatieplan durchgesetzt hat, hat danach auch die Wahlen gewonnen.

In Gent findet 2024 die größte Fahrradkonferenz der Welt statt: Velo-city 2024.

Ljubljana mit Zoran Janković 2006-2026

Ljubljana – gleich groß wie Graz – hat Graz überholt. Ein mutiger und sehr erfolgreicher Bürgermeister (Zoran Janković) hat die Stadt verwandelt: von grauer Maus zur Top-Touristendestination. Insbesondere die Flussufer der Ljubljanica, die noch vor 10 Jahren zu einem großen Teil verparkt waren und jetzt zur Flaniermeile geworden sind – aber auch die riesige Erweiterung des Fußgängergebietes und die Umleitung des Durchgangsverkehrs – zeigen die enorme Entwicklung von Ljubljana. So wurde die Stadt zur European Green Capital 2016 und war Gastgeberin der Velo-city Konferenz 2022.

Paris mit Anne Hidalgo 2014-2026

Paris hatte 1995 fünf Kilometer Radwege – praktisch niemand ist mit dem Fahrrad gefahren. Heute gibt es 1400 km Radwege, und es werden mittlerweile mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, als mit dem Auto. Wie haben sie das geschafft? Der Hauptverdienst lag und liegt bei der mutigen Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Es wurden konsequent Flächen, die dem Auto gewidmet waren, umgewandelt zu Flanierzonen, Radwegen und Fahrradstellplätzen: Insgesamt waren es von 2003-2022 50.000 Straßenparkplätze (2500 pro Jahr). Die Zahl der Straßenparkplätze für Autos ging von 173.000 auf 123.000 zurück. Das Ziel ist es, bis 2026 Paris 100% cyclable - 100% fahrradnutzbar - zu machen. Sie ist nahe dran.

Geben wir diesem Jahrhundert eine Chance!

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